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29.03.2023 18:30:01
Die auf den Winter drohende Gas- und Strommangellage ist in aller Munde und befeuert die ohnehin schon steigende Nachfrage nach alternativen Energiequellen. Bund, Kantone und auch Gemeinden arbeiten seit längerem aktiv an der Energiewende. Mit dem Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, werden gemeindeübergreifend innovative Projekte vorangetrieben. Dazu gehört ein nachhaltiges Fernwärmekonzept im Zentrum von Eschenbach, für welches nun die Weichen gestellt werden.
Vor genau einem Jahr hat das «Eschenbach aktuell» erstmals über den geplanten Energieverbund im Dorfzentrum von Eschenbach berichtet. Ziel des Projekts ist es, sowohl öffentliche als auch private Liegenschaften im Ortszentrum C02-neutral mit Wärme zu versorgen und dadurch Synergien zu nutzen. Zugleich sollen die Heizkosten langfristig stabilisiert und die Versorgungssicherheit durch lokale Wärmequellen erhöht werden.
Kompetenter Partner mit regionaler Verankerung
Für das Vorhaben wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Diese hat sich vertieft mit möglichen Organisationsformen für den Bau und Betrieb einer solchen Anlage auseinandergesetzt und den Gemeinderat in seiner Entscheidungsfindung unterstützt. Per heutigem Stand ist vorgesehen, dass die Gemeinde dereinst als Teilhaberin am Energieverbund beteiligt ist, und sich damit ihr Mitspracherecht sichert. Die genaue Form der Trägerschaft ist noch zu definieren.
Als Projekt- und spätere Geschäftspartner standen insbesondere erfahrene Energiedienstleister mit lokaler Verankerung im Fokus. In der Evaluation hervorgetan hat sich der regionale Energieversorger Energie ZürichseeLinth (EZL). Durch den Aufbau mehrerer Energieverbundprojekte im Raum Rapperswil-Jona und Umgebung verfügt die EZL über breite Erfahrung im Bau und Betrieb solcher Anlagen. Dieses Know-How ist eine wertvolle Ressource für das Vorhaben in Eschenbach.
Weichen werden gestellt
Im Zuge der nun anstehenden Werkleitungsarbeiten im Dorfzentrum von Eschenbach ergeben sich einmalige Synergien für das Energieverbundprojekt. So werden die Hauptleitungen bereits in den nächsten Monaten koordiniert mit der Strassenraumgestaltung eingebracht. Die Kosten dafür belaufen sich gemäss Schätzung auf rund 1.2 Mio. Franken. Diese werden durch die EZL vorfinanziert. Parallel dazu wird ein Vorprojekt ausgearbeitet, welches aufzeigt, wo die Energiezentrale dereinst stehen könnte. Auch weitere Aspekte wie etwa der geografische Anschluss-Radius, die Dimensionierung der Anlage, der Energiemix und die Bezugsquellen werden im Detail geklärt. Im Vordergrund stehen Holzschnitzel, wobei für die Spitzenlastabdeckung eine ökologisch sinnvolle Ergänzung eruiert wird. Gemeinsam mit dem Engineering belaufen sich die Kosten hierfür auf Fr. 150'000.–.
Die Zusammenarbeit mit der EZL im Rahmen des Vorprojekts wird in einer Vereinbarung geregelt. Diese enthält eine Eventualverpflichtung und unterliegt somit dem fakultativen Referendum. Sollte das Projekt wider Erwarten nicht zustande kommen, hätte die Gemeinde einen Kostenanteil an den Vorleistungen von maximal Fr. 792'500.– zu tragen. Die entsprechende Anzeige finden Sie auf der kantonalen Publikationsplattform.
Inbetriebnahme frühestens 2024
Die Gemeinde wird erneut informieren, sobald die Ergebnisse des Vorprojekts vorliegen. Sollte dieses positiv ausfallen, könnten frühestens im Herbst-Winter 2024/2025 erste Objekte mit «Fernwärme» beliefert werden.
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