Hochwasserschutzprojekt für Eschenbach wird konkret

8. September 2023
Im Dorfzentrum Eschenbach zeigt die kantonale Naturgefahrenkarte eine mittlere bis erhebliche Hochwassergefährdung auf. Um die Situation nachhaltig zu entschärfen, wird aktuell ein Hochwasserschutzprojekt für den Dorfkern von Eschenbach ausgearbeitet.

Gefahr besteht insbesondere dann, wenn Siessen- und/oder Oberfeldweiher als Retentionsbecken des Dorfbachs bei Starkregenereignissen den Wassermassen nicht mehrstandhalten könnten. So ist vorgesehen, das Problem an dieser Stelle anzugehen. Über die Vorgeschichte zum Vorhaben wurde bereits im «Eschenbach aktuell» Ausgabe 9/2021 und 2/2023 berichtet.

Mehrere Varianten geprüft
Nachdem das Ingenieurbüro Niederer + Pozzi Umwelt AG aus Uznach umfassende hydrologische Berechnungen durchgeführt hatte, wurden mehrere Ausführungsoptionen geprüft und dem Kanton zur Beurteilung vorgelegt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Variante mit einem zusätzlichen Hochwasserrückhaltebecken unterhalb des Siessenweihers inkl. Sanierung des bestehenden Staudamms am besten geeignet ist, um das Dorfzentrum von Eschenbach inskünftig bei Hochwasserereignissen zu schützen. Zugleich bleibt damit der Siessenweiher als national bedeutendes Amphibienschutzgebiet erhalten.

Biodiverser Erdwall
Geplant ist, dass zwischen dem Siessen- und dem Oberfeldweiher ein 7,5 m hoher Erddamm erstellt wird, welcher bei Starkregen bis zu 42'000 m3 Wasser zurückhalten kann. Bei regulärem Wasserstand kann das Rückhaltebecken landwirtschaftlich genutzt werden. Die dabei entstehenden artenreichen Böschungen leisten darüber hinaus einen wichtigen Biodiversitätsbeitrag. Ergänzend sollen an der Eindolung des Dorfbachs Rechen angebracht werden. Damit kann ein 100-jähriges Hochwasser schadlos abgeleitet werden.

Zeitgleiche Sanierung
Unabhängig vom Hochwasserschutz- Projekt sind am bestehenden Siessenweiher Sanierungsarbeiten notwendig. Das Gewässer verlandet zunehmend. So betragen die Schlammtiefen inzwischen 30 bis 60 cm und nehmen jährlich weiter zu. Hinzu kommt, dass der Weiher die heute geltenden Anforderungen an die Stauanlagensicherheit nicht mehr erfüllt. Entsprechend ist der Damm inkl. Ablass zu sanieren und ein Teil des Weihers muss ausgebaggert werden. Dies schafft ein grösseres Wasservolumen und zugleich Kaltwasserzonen, um einem Fischsterben während der Sommermonate entgegenzuwirken.

Die Sanierungskosten werden inkl. Projektierung auf 1.8 Mio. Franken geschätzt.

Nächste Schritte
Um dabei entstehende Synergien bestmöglich zu nutzen, werden die beiden Projekte (Hochwasserschutz und Damm-Sanierung) gemeinsam geplant und ausgeführt. Dazu wird die Niederer + Pozzi Umwelt AG ein Vorprojekt ausarbeiten (Vorprüfung Kanton, Mitwirkungsverfahren, evtl. Überarbeitung und nochmalige Vorprüfung), sodass die Bürgerversammlung zu gegebener Zeit über ein Gutachten zum Vorhaben befinden kann.

Sofern der Kredit gesprochen wird, folgt dann die Detailprojektierung mit anschliessender öffentlicher Auflage. Somit ist frühestens in den Jahren 2026/2027 mit der Ausführung zu rechnen.

Situation Hochwasserrückhaltebecken Eschenbach