
Die neuen Gemeinderäte im Gespräch
Wie war der Eintritt in den Gemeinderat?
Petra Artho: Ich habe mich im Gemeinderat und in meinen Ressorts gut eingelebt. Sowohl im Gemeinderat als auch in den Kommissionen und in der Verwaltung bin ich auf viel Wohlwollen gestossen. Alle sind sehr hilfsbereit und gemeinsam arbeiten wir daran, dass Eschenbach eine lebendige und lebenswerte Gemeinde ist und bleibt.
Roger Wüthrich: «Auf die Plätze, fertig, los» würde ich es nennen. Die vielfältigen Herausforderungen und hohen Erwartungen im neuen Ressort Bildung liessen nicht viel Zeit für eine Einarbeitung. Deshalb habe ich mich sofort an die Arbeit gemacht, mir einen Überblick verschafft und das Gespräch mit der Verwaltung, den Lehrkräften und den Hauswarten gesucht.
Inwiefern haben sich Ihre Erwartungen bestätigt?
Roger Wüthrich: Ich hatte keine Erwartungen im eigentlichen Sinne. Ich wollte mir selbst ein Bild von der Situation und den Herausforderungen machen, um die richtigen Prioritäten setzen zu können.
Petra Artho: Ich spüre, dass es eine gewisse Erwartungshaltung gibt. Einerseits von mir, aber auch von der Bevölkerung. Natürlich gebe ich mein Bestes, um diese Erwartungen zu erfüllen, schliesslich bin ich vom Volk gewählt worden und habe auch eine Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung. Das nehme ich gerne wahr.
Macht Ihnen die Arbeit bisher Spass?
Petra Artho: Ja, sehr. Für mich steht immer das Gemeinsame, das Miteinander im Mittelpunkt. Die Mitglieder des Gemeinderates sind sehr engagiert und motiviert. Die Zusammenarbeit funktioniert gut, wir arbeiten auf Augenhöhe und der Umgang ist sehr kollegial. Das Wohl der Bevölkerung steht immer im Mittelpunkt. Ich schätze es sehr, dass wir auch nach schwierigen Entscheidungen und Diskussionen noch zusammensitzen und über ganz alltägliche Dinge reden können. So macht die Arbeit Spass.
Roger Wüthrich: Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und schätze die pragmatische Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, den Mitarbeitenden der Verwaltung und der Schule. Das macht Freude und Spass und hilft, Lösungen zu finden, die akzeptiert werden.
Gab es bereits spannende neue Erkenntnisse?
Roger Wüthrich: Das Gemeinwesen funktioniert schon etwas anders, als ich es aus der Privatwirtschaft gewohnt bin. Gerade Entscheidungsprozesse über viele verschiedene Ämter und Behörden hinweg sind oft sehr langwierig, kompliziert und können oft noch durch Einsprachen verzögert werden. Da braucht man Geduld und auch eine gute Portion Gelassenheit.
Petra Artho: Durch meine langjährige Erfahrung in der Vereins- und Verbandsführung ist mir die Arbeit in verschiedenen Gremien vertraut. Die Arbeit im Gemeinderat ist aber noch einmal etwas ganz anderes. Zum einen sind die Abläufe nicht vergleichbar und zum anderen gibt es ganz andere Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Erstaunt hat mich, wie eng der Entscheidungsspielraum manchmal ist.
Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für Ihr erstes Amtsjahr gesetzt?
Petra Artho: Im Vordergrund steht sicherlich eine gute und solide Einarbeitung in die verschiedenen Dossiers. Diese sind zum Teil sehr komplex und deshalb möchte ich mir auch die Zeit nehmen, mich gut einzuarbeiten. In den Ressorts, für die ich verantwortlich bin, haben wir spannende Ideen und sind derzeit in der Planung, um diese Ideen auch in Projekte umzusetzen. Aber noch ist nichts spruchreif.
Roger Wüthrich: Die Bügerinnen und Bürger haben letztes Jahr entschieden, dass sie einen Wechsel des Schulmodells in Eschenbach wollen. Das erste Jahr steht für mich ganz im Zeichen der Einführung des neuen Modells mit einem Rektor an der Spitze der Schule. Dies ist ein Prozess, den wir gemeinsam mit dem neuen Rektor, den Schulleiterinnen und -leitern und der Schulverwaltung angehen müssen. Wir starten gleich in der ersten Woche nach den Frühlingsferien mit einem Organisations- und Teamentwicklungsprozess, um ein gemeinsames Verständnis über die Organisation und Führung der Schule zu bekommen. Das ist für mich die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung.
Können Sie uns etwas über Eschenbach verraten, dass die wenigsten wissen?
Roger Wüthrich: Dass wir in Eschenbach jährlich über 20 Millionen Franken in die Bildung investieren und über 200 Lehrpersonen beschäftigen, die in einem doch sehr anspruchsvollen Umfeld tagtäglich hervorragende Arbeit leisten.
Petra Artho: Um möglichst viel über die Gemeinde Eschenbach zu erfahren, empfehle ich die Teilnahme an den Aktivitäten zum 1250-jährigen Jubiläum von Eschenbach. Sei es bei der Grenzwanderung, die in Teiletappen oder auch als Grenzerfahrung in einem Stück absolviert werden kann. Einmal rund um unsere Gemeinde zu wandern ist sicher ein unvergessliches Erlebnis und man wird sich bewusst, wie gross und vielfältig Eschenbach ist. Natürlich gibt auch das Jubiläumsbuch wertvolle und aussergewöhnliche Einblicke in die Geschichte unserer Gemeinde.
Was macht für Sie unsere Gemeinde aus?
Petra Artho: Unsere Gemeinde lebt von den Menschen, die sich in irgendeiner Form für die Gemeinschaft engagieren. Wir können auf eine lebendige und vielfältige Vereinskultur in allen Ortsteilen zählen. Dieses Engagement macht unsere Gemeinde aus meiner Sicht um ein Vielfaches reicher und lebenswerter. Besonders erwähnenswert finde ich auch, dass es trotz der Fusion gelungen ist, den individuellen Charakter der einzelnen Ortsteile zu erhalten. So finde ich es wunderschön, in unserem kleinen Dorf Walde wohnen zu dürfen und trotzdem mit den anderen Ortsteilen zur grossen Gemeinde Eschenbach zu gehören.
Roger Wüthrich: Eschenbach mit St. Gallenkappel, Goldingen und den dazugehörigen Ortsteilen ist eine Gemeinde mit hoher Lebensqualität, vielfältigen Vereinsaktivitäten, hochwertigen Gewerbebetrieben und innovativen Landwirtschaftsbetrieben. Auf den Punkt gebracht: Landluft in Stadtnähe.