Freilichttheater «CUSTOR 2025 - Zeitenwenden»
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Vom 6. bis 27. Juni verwandelte sich der Platz rund um das historische Custorhaus in eine Freilichtbühne voller Emotionen, Dramatik und unvergesslicher Momente. |
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GeschichteJohann Ulrich Custor von Eschenbach lebte von 1737 bis 1811 und bekleidete fast alle politischen Ämter seiner Zeit: Er war zunächst Landammann der Grafschaft Uznach, später Vertreter des Kantons Linth im Grossen Helvetischen Rat (entspricht dem heutigen Nationalrat) und anschliessend Mitglied des Grossen Rats im neu gegründeten Kanton St. Gallen. In einer bewegten und konfliktreichen Zeit war er mit sich ständig ändernden neuen Werten konfrontiert. Die Religion verlor an Bedeutung und an die Stelle der Ständegesellschaft traten die Werte der Französischen Revolution. Viele Menschen wünschten sich neue Freiheiten und demokratische Strukturen. Andere wollten das Bewährte nicht aufgeben. Die zeitgenössischen Quellen zeigen Custor als verantwortungsbewussten, gebildeten und religiösen Mann, der Eschenbach zeitlebens verbunden war. So ein seriöser Mensch eignet sich nur bedingt als Theaterfigur, daher steht Custors Magd im Fokus. Sie versucht, der Enge ihrer Zeit und Herkunft zu entkommen. Dem Stück ist eine Gegenwartsebene eingezogen, die sich – humorvoll – mit dem gegenwärtigen Eschenbach und seiner möglichen Zukunft auseinandersetzt. «Das Spiel mit den Zeiten wirft Fragen auf, die heute aktueller denn je sind.» |
Das StückDrei Erzählstränge verweben sich zu einer Geschichte ums Custorhaus.
Der zweite Strang zeichnet die Gegenwart, in der Werte am Immobilienpreis gemessen werden. Verkaufen wir uns mit Haut und Haar oder wagen wir, Altes neu zu beleben und neu zu sehen? Ein Journalist und ein Landschaftsmaler schauen im dritten Strang kritisch und von aussen auf die Szene. Sie halten uns voller Humor einen Spiegel vor. Sicht- und hörbar spielt die Musik in die Szenen hinein, überbrückt oder untermalt und ist ein wunderbares «Neue Werte sind in Konfrontation mit althergekommenen Traditionen.» |
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Professionelle LeitungDas eigens für das Jubiläum geschriebene Stück von Daniela Colombo erwacht unter der kreativen Regie von Jacqueline Brack Lees zum Leben. Mit viel Gespür für Inszenierung und Charakterentwicklung führt sie das Ensemble durch intensive Proben, verleiht den Figuren Tiefe und sorgt dafür, dass jede Szene die gewünschte Wirkung entfaltet. Erika Rüegg-Ploke in der Produktionsleitung jongliert mit den unzähligen Fäden, die ein solches Grossprojekt zusammenhalten: von der engen Absprache mit dem Jubiläumskomitee über die Koordination von Kostümen, Bühnenbau, Tribünenaufbau und Maske bis hin zur Perfektionierung von Licht und Ton. Viele dieser Prozesse hält der Fotograf Roman Furrer fest. Mit geschultem Blick für das Besondere fängt er die Probenatmosphäre und das geschäftige Treiben hinter den Kulissen ein. |
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Regieassistenz und RequisiteEine Produktion dieser Grössenordnung verlangt weit mehr als schauspielerisches Talent: Die Regieassistentinnen Sibylle Gubler und Chiara Rohner sorgen dafür, dass alle im richtigen Moment den passenden Text parat haben. Im Hintergrund sind Corina Bächtiger und Monika Schmuki als unermüdliche Requisiteurinnen unterwegs – auf Estrichen, in Brockenhäusern und überall dort, wo sich verborgene Schätze finden lassen. Jedes Detail zählt, um die Szenerie so authentisch wie möglich zu gestalten. |
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Kleider machen Leute …Inzwischen haben die Kostümbildnerinnen die Spielerinnen und Spieler mit den entsprechenden Kostümen ausgestattet. Ein grosser Fundus an Kleidungsstücken steht zur Verfügung, muss aber noch gesichtet, sortiert und neu geordnet werden. Die Kostüme sollen die verschiedenen Gruppen auf der Bühne in Farbe und Form deutlich voneinander unterscheiden. Die traditionelle Gruppe trägt Kleidung, die auf eine frühere Zeit verweist und eine gesellschaftliche Ordnung sichtbar macht. Dazu gehören lange Röcke, Schürzen und Kopfbedeckungen, die die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht oder Rolle verdeutlichen. Stoffe und Schnitte orientieren sich an historischen Vorbildern und verleihen den Kostümen eine zeitlose Ästhetik mit Wiedererkennungswert. Die moderne Gruppe hingegen ist einheitlich gekleidet, in einem Stil, der bald wieder in Mode kommen könnte. So entsteht ein spannender Gegensatz: Während die eine Gruppe stark in der Tradition verankert ist, zeigt die andere eine stilisierte, zukunftsorientierte Ästhetik. |
Spielerinnen und SpielerSeit Januar verwandelte sich Eschenbach wöchentlich in eine pulsierende Theaterwerkstatt: Ein Ensemble aus zwanzig engagierten Amateurspielerinnen und -spielern probte intensiv für das Stück. Während einige erstmals in die Welt des Theaters eintauchten, brachten andere viel Erfahrung und Können mit. Die spielfreudige Truppe vereinte Menschen aller Altersgruppen und macht das Ensemble zu einer lebendigen, vielseitigen Gemeinschaft.
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ProbewochenendeVom 28. Februar bis 2. März verbrachte die Theatergruppe CUSTOR 2025 ein intensives Probewochenende in den Räumlichkeiten des ehemaligen Schulhauses Goldingen, welches wunderbar eingebettet in der Landschaft des Goldingertals liegt. Schnell vertieften sich die 16 Amateurschauspielerinnen und -spieler |
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MusikDie Band «Schäbyschigg» ist in der neuen Schweizer Volksmusik angesiedelt und kombiniert alte und moderne Elemente, wobei sie auf authentische Musik setzt. Die Musik der versierten Bläserband bereichert und umrahmt eindrucksvoll das Stück. |
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Einstimmen im TheaterbeizliEine kleine, feine Theaterbeiz lud zum Verweilen und Einstimmen auf den Abend ein. Ob Flammkuchen, rustikales Bauernbrot mit herzhaftem Käse oder ein Glas Wein oder Most – das Theaterbeizli macht den Theaterabend zu einem runden Erlebnis. |
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Organisationskomitee
| Projektleitung | Erika Rüegg | festspiel@eschenbach.ch |
| Gemeindepräsident | Aerne Cornel | cornel.aerne@eschenbach.ch |
| Administration | Fiona Müller | jubilaeum@eschenbach.ch |
Mitwirkende
Eine Theaterproduktion ist Teamarbeit: Lernen Sie die kreativen Köpfe und helfenden Hände kennen, die alles
möglich machen.
«Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.»
| Regie | Jacqueline Brack Lees |
| Text | Daniela Colombo |
| Regieassistenz | Sibylle Gubler, Chiara Rohner |
| Licht | Antje Brückner |
| Kostüme | OEMA Laura Oertle, Marisa Sturzenegger |
| Maske | Martina Schaufelberger, Pascale Landolt |
| Ton | Nico Ladde |
| Requisiten | Corina Bächtiger, Monika Schmuki, bäumig-kreativ Fredy Dietziker |
| Musik | Fabian Jud, David Jud, Guillermo Casillas, Tobi Zwyer, Jérôme Müller |
| Fotografie | Roman Furrer |
Unterstützt durch |
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